Die Bildhauerin Leoni Wirth (1935 – 2012) ist durch ihre in Dresden und Rostock aufgestellten Brunnenanlagen bekannt. Ihr weiteres künstlerisches Schaffen blieb lange Zeit unbemerkt. Leoni Wirth hat nicht ausgestellt und die Zahl ihrer Werke im öffentlichen Raum blieb begrenzt. Und doch stehen ihre Arbeiten für eine markante, eigenwillige Position in der Kunst der Nachkriegszeit in Ostdeutschland.
In ihren Modellen verwendet sie alles, was ihr im Alltag begegnet: Klingeldraht, Puffreis, Schneebesen und verwandelt es zu ästhetischen Gebilden. Diese Modelle sind Vorbild für die Brunnen, gebaut aus Edelstahl im Spiel mit den Elementen: Wasser, Wind und Licht.
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Rezension von Birgit Grimm in der Sächsische Zeitung online:
Bekannte Unbekannte
Die Pusteblumen von Leoni Wirth gehören zu Dresden wie die Eierschecke. Nur sind sie sehr viel dauerhafter als der leckere Kuchen mit der fluffigen, goldgelben Oberschicht. Nach dem Hochwasser 2002 wurde der Pusteblumenbrunnen auf der Prager Straße abgebaut und eingelagert. Doch der Brunnen fehlte, als hätte man der Prager Straße ein Loch gerissen. In abgespeckter Variante, mit nur drei Sprühblumen und ohne die kleineren Pilze, hat die Stadt den Brunnen wieder aufgestellt. Das hat viele Dresdner gefreut, doch würde man sie fragen, wer Leoni Wirth sei, würden sie sich fragend anschauen und mit den Schultern zucken. (…)