Maschinelle Bildproduktion, Bilderkennung und Bildverarbeitung führen zu einem neuen Verhältnis von Mensch und Kamera. Videoelektronische Kontrolle und videoelektronische Kriegführung machen aus Subjekten Objekte digitaler Abbildungsverfahren. Ihre operativen Bilder verzeichnen nicht bloß Wirklichkeit, sondern wirken auf diese zurück.
Eine derart technologisch funktionalisierte Bildproduktion überholt das traditionelle Bemühen von Fotografen um Authentizität. Die Folgen dieser Verkehrung von Mensch und Kamera, die Rückwirkung von Bildern auf die Wirklichkeit nennt Werckmeister den “Medusa-Effekt”. Doch die Trennung von operativer und informativer Bildersphäre schafft eine neue Bildkultur intermedialer Reflexion, in der jede visuelle Erfahrung relativiert wird.
Gleichzeitig verwandelt sich der Status der Akteure, beispielsweise werden aus Kriegsfotografen Fotokünstler oder aus Zeichnern von Comic-Serien Mitglieder der künstlerischen Kultur.
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