Erinnerungen sind Konstruktionen. Fotografien, Briefe und Dokumente helfen uns, Vergangenes zu vergegenwärtigen und Vieles besser zu verstehen. Wir erzählen die Geschichte in diesem Band nicht entlang von Ikonen, sondern schauen auf die Akteure im Umfeld von Mies, schauen auf die vermeintlichen Nebenhandlungen und Zwischenstücke, die aber doch viel verraten über den damals avantgardistischen Gestaltungswillen. Die Rekonstruktion eines Kleides im Rahmen einer Ausstellung, in deren Folge dieses Buch entstand, bringt uns beispielsweise die Lebenswelt der Auftraggeberin von Mies näher. Wir erleben ein fast einhundertjähriges Gebäude am eigenen Leib, dessen ungebrochene Modernität gerade auch darin besteht, permanent mit Leben erfüllt zu werden. So lassen die hier erzählten Episoden das Verhältnis von Erbauern und Gebautem und denjenigen, die darin und damit leben, überhaupt erst begreifen.
Mit Texten von Simon Behringer, Jennifer Brachmann, Jan Frohburg, Hartmut Gaßner, Olaf Kranz, Jan Maruhn, Stefan Meyer, Wita Noack, Dominik Olbrisch und Annika Weise sowie Gesprächen mit Reinhard Wegener und Sabine Thümmler, außerdem ein Bildessay von Axl Jansen.
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